erichte/Archiv
|
Männer-Wochenend-Seminar auf dem Jakobsberg
"Thema: "Wo sind meine Grenzen"
Ockenheim 11.-13. 9. 2015:
Der Kreuzbund rief … und
alle kamen. Grund war das jährliche Männerseminar im Kloster
Jakobsberg.
Herrliches Wetter, das schöne Ambiente
des Klosters und bestens gelaunte Seminarteilnehmer waren
die Basis für ein wieder einmal wahrlich gelungenes
Seminar-Wochenende.
|
Blick aufs Kloster (zum Vergrößern ins Bild klicken)
|
Mittlerweile
muss man sich darüber Gedanken machen ob der
Grund für die permanent zahlreiche Teilnahme nun
das Thema des Seminars, das Kloster oder
vielleicht doch eher das Treffen mit den
Freunden, den Gleichgesinnten ist. Nach vielen
Gesprächen im Laufe des Wochenendes mit den
Teilnehmern kam man letztlich zu dem Schluss,
dass wohl von allem etwas dabei ist. |
|
|
Beim Begrüßungslied, standen immerhin wieder 31 Männer
im Kreis und sangen
gemeinsam das Lied
„Gut wieder hier zu sein". Dabei konnte man nur in
fröhliche, offene und erwartungsvolle Gesichter blicken.
Es wäre falsch hier zu sagen „der Bann
war gebrochen" denn es gab schon im Vorfeld der
Begrüßung keine „Grenze" um sich gleich auf das
Hauptthema zu beziehen. Das ist der Kreuzbund, das sind
die Stärken des Kreuzbundes. Wir Kreuzbundler brauchen
kein „Warm up". Es gab also 28 Seminarteilnehmer und 3
Moderatoren. Die Moderatoren haben es sich verdient hier
namentlich genannt zu werden. Es waren dies Heinz
Vallböhmer, Günter Kirchner und Ralf Eisele die ihre
Sache wieder mit Bravour meisterten. Eifrigen
Seminarteilnehmern sind diese Namen ohnehin schon ein
Begriff. Nach der üblichen Vorstellungsrunde wurden dann
drei Kleingruppen gebildet um das Thema dieses Seminars
auch intensiv zu bearbeiten.
|
Zum Vergrößern ins Bild klicken
Was auffiel war, dass es unter den 28 Teilnehmern sechs
„Neulinge" gab. Männer die also zum 1. Mal an einem
solchen Seminar teilnahmen. Natürlich standen diese dann
auch schon während der Vorstellungsrunde ohne es selbst
besonders zu bemerken etwas mehr im Fokus. Genauso
natürlich war es, dass sie nahtlos in die Runde
einbezogen wurden, auch das werden sie nicht groß
bemerkt haben. Bei der Abschlussdiskussion kam übrigens
aus allen drei Kleingruppen die Rückmeldung, dass es sogar
eine ganz besondere Bereicherung war, dass nicht nur die
„alten Hasen" unter sich waren sondern mit den „Neuen"
die ihre Grenzen weit öffneten, ein interessantes Feld
eröffnet wurde.
Der Rede – und Diskussionsbedarf kannte
schier keine Grenzen.
Es stellte sich allerdings schnell heraus, dass die
Sache mit der Grenze, der Abgrenzung, gar nicht so
einfach ist.
Aus diesem Grund möchte ich auch nur kurz
aus der Kleingruppe berichten, in der ich auch beteiligt
war.
|
Die Gruppe bestand aus acht Personen wovon drei
„Neulinge" waren. Nachdem die Diskussion angelaufen war,
öffneten diese drei Männer recht schnell ihre Grenzen zu
uns, den „alten Hasen". Sie schilderten ihre
Alltagsprobleme die wir dann, natürlich mit der
fachkundigen Unterstützung unseres Moderators,
„bearbeiteten". Nun möchte ich auch nicht verhehlen,
dass die Beiträge der fünf schon erfahreneren Männer
manches Mal schon fast die Qualitäten eines
Suchttherapeuten erreichten. Eine durchaus
bemerkenswerte Sache wie ich finde. Diese Feststellung
kann man durchaus damit in Zusammenhang bringen, dass
diese fünf Männer rechtzeitig irgendwann ihre Grenzen
neu gesetzt haben. Es liegt nahe, dass diese Erkenntnis
dazu aus regelmäßigem Gruppen- und Seminarbesuch im
Kreuzbund resultiert oder zumindest bestärkt wurde.
Offensichtlich hat hier diese „Grenzverlegung" schon
Früchte getragen. Zur Nachahmung dringend empfohlen.
Was
könnte eine bessere Diskussionsgrundlage sein als
diese drei Geschichten, Situationen 1:1 aus dem
Leben gegriffen. Eine spannende Ausgangslage von der
schließlich beide Seiten profitiert haben. Was uns
alle besonders gefreut hat war, dass die betroffenen
Personen, die ja im Laufe der Diskussion für uns
weit ihre Grenzen geöffnet haben, zu ihren doch z.T.
sehr problematischen aktuellen Lagen Rede und
Antwort gestanden haben, sich anschließend trotzdem
wohl fühlten und plötzlich sogar aussichtsreiche
Perspektiven für Ihre derzeitigen Lebenssituationen
sahen. Was für ein tolles Gefühl auch für uns. Hier
hatte man deutlich gemerkt dass man Grenzen öffnen
aber auch Grenzen zu Dingen die einem nicht gut tun
schließen kann.
Fazit:
Wir sollten wissen, dass wir Menschen alle unsere
Grenzen haben. Dabei hat natürlich jeder von uns andere
Grenzen und weil das so ist überschreiten wir ab und zu
auch diese Grenzen, manchmal sogar ohne es zu bemerken.
Es ist wichtig sich klare Grenzen zu setzen. Kleinere
Überschreitungen können wir oft gut wegstecken, größere
Überschreitungen sollten wir rechtzeitig vermeiden,
falls geschehen hinterfragen und zielbewusst bereinigen.
Eine kleine Negativstimmung kam dann allerdings doch auf
als Herr Pfarrer Wolfgang Thrin (Geistlicher Beirat des
Kreuzbund DV Mainz) verkündete, dass er zum letzten Mal
den Gottesdienst beim Männerseminar gestaltet. Pfarrer
Thrin hatte sich aber wie immer einen besonderen
Gottesdienst ohne konfessionellen Hintergrund wie er
extra betonte, einfallen lassen. Auch hier ist wohl eine
Grenze überschritten worden. Das Gefühl aufmerksame
Zuhörer vor sich zu haben die sich ganz herzlich bei ihm
für seine lange Tätigkeit bei den Männerseminaren
bedankten, hat ihm sichtlich gut getan.
Es ist müßig an dieser Stelle auf die wunderbare, die
einzigartige Stimmung hinzuweisen die während der ganzen
Seminarzeit unter allen Teilnehmern herrschte. Das
gemeinsame Eis essen ist mittlerweile zur Tradition
geworden um nur einen Teil der Freizeitbeschäftigung
herauszugreifen.
Natürlich war die Verabschiedung am Sonntag mit dem
Singen des gemeinsamen Liedes „Nehmt Abschied, Brüder"
und Handhalten im großen Kreis auch ein emotionales
Erlebnis. Geben wir`s doch zu, auch Männer dürfen
zeigen, dass sie so etwas sichtlich berührt.
In der Abschlussrunde war schließlich die Begeisterung
so groß, dass Stimmen laut wurden gleich eine
Teilnehmerliste für das Männerseminar 2016 auszulegen.
Das sollte eigentlich auch die größten Zweifler dazu
animieren sich im nächsten Jahr zum Kloster Jakobsberg
in Ockenheim aufzumachen.
Erwähnenswert ist noch, dass wie in jedem Jahr aus der
Runde Vorschläge zum Leitthema für das Männerseminar im
Jahr 2016 gemacht werden. Mehrheitlich wurde für das
nachstehende Doppelthema abgestimmt:
„Meine Träume, meine Ziele" und „Was
bedeutet Zeit für mich?"
|
Unser besonderer Dank gilt den Organisatoren und den
Moderatoren.
Noch etwas zum Nachdenken:
In allen Grenzen ist auch etwas Positives
(Immanuel Kant, 1724-1804, deutscher
Philosoph)
Zwischen Grenzen erfahren und Grenzen überschreiten kann
ein ganzes Leben liegen
(Alexander Saheb (1968, deutscher Aphoristiker)
Autor: Manfred Bauer
KB Mannheim 1
|
Fotos:Rudi Stadler, Michael Koschmieder
© 2015 |
Atmosphärisches
zum Wochenende
|
Persönlichkeitsrechte:
Sollten Sie mit der Veröffentlichung eines Fotos nicht einverstanden sein, so schicken Sie uns eine Mail.
Das Foto wird dann umgehend herausgenommen.
@-mail senden
|
Zurück
|