Kreuzbund: Selbsthilfe- und Helfergemeinschaft für Suchtkranke und Angehörige. www.kreuzbund-fulda.de
 

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 ngebote für Angehörige von Suchtkranken

Eine Familie ähnelt in mancherlei Hinsicht einem Mobile. Wenn ein Familienmitglied durch eine Suchterkrankung belastet ist, sind alle anderen auch betroffen und ver-suchen alles Mögliche, um wieder für Gleichgewicht zu sorgen.

Kennen Sie das?

  • Sie fühlen sich für den Zustand des suchtkranken Familienmitglieds mitverantwortlich, schämen sich und übernehmen seine Aufgaben.

  • Sie vertuschen das Suchtproblem Ihres Partners / Ihrer Partnerin.

  • Sie kontrollieren Ihr Familienmitglied und verstecken das Suchtmittel.

  • Sie vernachlässigen Ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse über einen langen Zeitraum hinweg und isolieren sich.

  • Sie fühlen sich in der Sorge um Ihr suchtkrankes Familienmitglied oft selbst körperlich und seelisch überlastet oder müde. Sie wünschen sich Entlastung.

Sich von der Abhängigkeitserkrankung des Familienmitgliedes unabhängig zu machen – das ist sehr schwer. Dennoch können Sie als Angehörige(r) etwas für sich tun:

  • Reden Sie mit einem Menschen Ihres Vertrauens, der etwas von einer Suchterkrankung versteht.

  • Informieren Sie sich über das Krankheitsbild und die Auswirkungen der Suchterkrankung auf zwischenmenschliche Beziehungen.

  • Sorgen Sie - so gut es geht - konsequent für Ihr Wohlergehen und das Ihrer Kinder, und schützen Sie sich und Ihre Kinder, wo es nötig ist.

  • Lernen Sie, Ihr suchtkrankes Familienmitglied zu unterstützen, wenn es auf dem Weg der Genesung ist, ohne sich selbst dabei zu schaden.

Sie haben manche Zerreißprobe überstanden und haben Unterstützung verdient! In einer Sucht-Selbsthilfegruppe finden Sie Menschen, die gemeinsam vertrauensvoll nach vorne schauen und sich gegenseitig auf ihrem Weg in ein zufriedenes Leben unterstützen.

In gemischten Gruppen treffen sich Suchtkranke und Angehörige (mit oder ohne ihre suchtkranken Familienmitglieder) in der Regel einmal wöchentlich miteinan- der.

In Gruppen nur für Angehörige treffen sich Partner/-innen und Eltern, manchmal auch erwachsene Geschwister oder Kinder abhängiger Eltern, um sich über ihre Sorgen und Hoffnungen auszutauschen und sich im Schutze der Gruppe zu entlasten.

Durch Erzählen, Zuhören und Verstehen tun Sie eine Menge für sich und für die anderen und finden zu Ihrer Lebensfreude zurück!

Suchtkrankheit ist häufig Ausdruck einer Beziehungsstörung, von der nicht allein der Suchtkranke betroffen ist. Zählen wir zu jedem Abhängigen drei Angehörige, so kommen wir auf neun bis zehn Millionen mitbetroffene Angehörige in Deutschland.
Familien mit einem suchtkranken Mitglied leben oft isoliert. Sie empfinden Einsamkeit, Angst, Scham, Frustration und Zorn.

So schließen sie häufig auch diejenigen aus, die ihnen helfen könnten.

Angehörige müssen möglichst früh und direkt auf eine möglicherweise vorliegende Co-Abhängigkeit angesprochen werden. Sie benötigen Informationen über Suchterkrankung, Co-Abhängigkeit und deren Behand- lungswege und müssen grundsätzlich in die Entwöhnungsbehandlung einbezogen werden - im ambulanten und stationären Bereich. Dabei ist wichtig, dass Angehörige nicht nur zur Stabilisierung des Suchtkranken mitbehandelt werden, sondern auch konkrete Hilfen für sich selbst erfahren.

Eine weitere wichtige Hilfe ist die Gruppenarbeit der Sucht-Selbsthilfe. Dort erfahren Angehörige, dass sie mit ihren Sorgen nicht allein sind. Sie erkennen Ungerechtigkeiten und Missstände und suchen gemeinsam mit der Gruppe nach Lösungen. Das Ziel der Selbsthilfegruppe ist eine bessere Lebenssituation für die ganze Familie. Bei Bedarf arbeitet die Gruppe mit Fachleuten zusammen.

  • Partner von Suchtkranken suchen die Schuld für das suchtkranke Verhalten häufig bei sich selbst. Sie erleben die Abhängigkeit ihres Partners als persönliches Versagen und bemühen sich, ihn von seinen Suchtmitteln abzubringen. Dabei verlieren sie den Kontakt zu sich selbst und schränken ihr eigenes Leben ein. Sie nehmen ihre eigenen Bedürfnisse und Gefühle kaum mehr wahr. So entwickeln sie häufig selbst Krankheitssymptome als Reaktion auf die Suchterkrankung.
     

    Erfahrungsberichte und Informationen für Angehörige von einer CO-Abhängigen

      weiterlesen

     

  • Kinder aus Suchtfamilien fühlen sich oft überfordert, vernachlässigt oder vergessen und müssen früh Verantwortung tragen. Je früher die Abhängigkeit bzw. Suchtproblematik die Entwicklung eines Kindes beeinträchtigt, desto nachhaltiger kann daraus eine Störung erwachsen. Kinder von Suchtkranken haben ein vier- bis sechsfach erhöhtes Risiko, selbst suchtmittelabhängig zu werden, andere psychische Störungen zu entwickeln oder auf Grund der co-abhängigen Verhaltensmuster Beziehungen mit Abhängigen einzugehen. Sie brauchen Hilfeangebote, um trotz der Probleme im Elternhaus ihre intellektuellen, emotionalen und sozialen Fähigkeiten entwickeln zu können. Auch nach der Behandlung eines suchtkranken Familienmitglieds ist die krankmachende Familienstruktur nicht automatisch behoben. Für Kinder sind Angebote ideal, bei denen Spiele und Freizeitaktivitäten im Vordergrund stehen. So erfahren sie Geborgenheit, Gemeinschaft und Mitverantwortung. Die Problembearbeitung und -bewältigung bei der Arbeit mit Kindern von Suchtkranken bedarf sicher oft therapeutischer Begleitung und Intervention. Die Vermittlung weiterführender Hilfeangebote in den Kreuzbund-Gruppen muss sichergestellt sein. Wünschenswert ist, wenn hier Beratungsstellen, Kliniken und Selbsthilfe eng zusammenarbeiten.

                                            "its so hard"

                             Video einer betroffenen Jugendlichen

 Angehörige (Bild: Fotos aus dem Video -its so hard -)

     Video zum Thema Kinder aus Suchtfamilien ansehen

AVI Datei 10, 3 MB        Quelle: Videoportal "WWW.Myvideo.de"
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     FLV  Player   6,9 MB   Video zum Thema Kinder aus Suchtfamilien ansehen

  • Eltern von suchtkranken Kindern zeigen ähnliche Verhaltensmuster wie Partner. Sie wollen die Abhängigkeit ihres Kindes noch weniger wahrhaben und fragen sich oft, ob sie in der Erziehung versagt haben. Wichtig ist eine realistische Einschätzung der Situation, um den Suchtkreislauf zu durchbrechen.
     

  • Freunde und Arbeitskollegen zählen im weitesten Sinn auch zu den Angehörigen eines suchtkranken Menschen. Sie sind oft hin- und hergerissen zwischen Unterstützung und Verärgerung, zwischen Fallen lassen und Helfen wollen.

nah_dran  Das Magazin 29.Juni 2006

 

Angehörige und Freunde von Alkoholikern


"Es gab Zeiten, da hatte ich nur einen Wunsch: Hoffentlich stirbt er. Jetzt sofort. Bitte." Dass Frau Bomm diesen Satz heute so ruhig und reflektiert aussprechen kann, hätte sie selbst von sich vor einigen Jahren noch nicht gedacht. Damals war ihr Leben geprägt von einem auf und ab. Jahrelang hat sie den alltäglichen Wahnsinn ertragen.

 

Der Mann von Frau Bomm ist alkoholkrank. Und jeder hat ihr gesagt, sie soll ihn verlassen. Doch Beate konnte das nicht: "Ich liebe meinen Mann!" Und auch damals, als er noch ausfällig wurde und sie keinen Ausweg mehr für ihn und ihre Liebe sah, hat sie zu ihm gehalten – entgegen allen Ratschlägen und Prophezeiungen. Beate Bomm war damals sehr allein. Die Krankheit ihres Mannes machte nicht nur ihn, sondern auch sie einsam. Keiner verstand sie, bis sie Hilfe in einer Beratungsstelle fand. Dort traf sie Frauen und Männer, denen es so ging, wie ihr und das gab ihr Kraft und hilft ihr auch heute noch durch dunkle Stunden.


Filmausschnitt aus der Fernsehsendung "nah dran"
des Mitteldeutschen Rundfunks ansehen!



 

Ich habe ihm die Flasche hingestellt und ihm gesagt er solle sich zu Tode trinken.
 

Mut, Angst und pure Verzweif- lung treiben Maria Klün zu dieser Reaktion. Ihr Mann ist Alkoholiker und sie leidet schon lange darunter.

Maria Klün berichtete in der ZDF Sendung "Volle Kanne" über ihre leidvolle Zeit als Angehörige eines Trinkers und Co-Abhängige.

 

Video des Sendeberichts anschauen:

 

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Video - 640 x 378, längere Ladezeit, 18,2 MB

 

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